Mitgliederrundschreiben (Oktober 2022)
Liebe Mitglieder unserer Weiler Wärme eG,
wir möchten euch kurz auf dem Laufenden halten, was sich bei der Weiler Wärme diesen Herbst noch so tut und wie der aktuelle Stand in Sachen Energiekrise ist – und in welcher Form die Weiler Wärme eG betroffen ist.
– Die Hackschnitzellager sind aktuell schon gut gefüllt. Die Beschaffung verlief bisher relativ normal. Die Preise haben sich merklich erhöht, aber insgesamt noch moderat im Vergleich zu anderen Rohstoffen.
– Wie befürchtet ist der Gaspreis zwischenzeitlich auf über 25 Cent pro kWh gestiegen (aktueller Holzpreis 4cent je kWh). Da wir ebenfalls noch Gas verbrauchen (ca. 13 % für unseren Mittel- und Spitzenlastkesseln) würde sich für uns der Einkauf für Gas ab Januar 2023 von 250.000€ jährlich (in 2021) auf 950.000€ erhöhen.
– Das ist so gewaltig, dass wir es unbedingt vermeiden sollten, größere Gasmengen zu verbrauchen.
Wie kann uns das gelingen?
Zum einen hatten wir ja erwähnt, dass wir zwei weitere Holzhackschnitzel-kessel in Pfalzgrafenweiler aufbauen wollen, um dadurch die fossilen Spitzenlastkessel zu ersetzen. Allerdings wissen wir aktuell noch nicht, wie schnell das mit der Genehmigung geht. Die Kessel sind bestellt und könnten noch dieses Jahr geliefert werden. Nur bringt uns ein Kessel, ohne ein genehmigtes und gebautes Heizhaus relativ wenig.
Auch Sie als Wärmeabnehmer können mithelfen den Gasverbrauch zu senken. Wir sind der Meinung, dass grundsätzlich niemand über seine Maßen hinaus sparen und mit 2 Kitteln im Wohnzimmer sitzen muss. Es gibt aber einen Weg, die Heizkraftwerke viel effizienter zu betreiben, wozu alle Wärmeabnehmer aktiv beitragen können – der Schlüssel wäre eine gleichmäßigere Wärmeabnahme.
Ein Beispiel:
Bei +5 Grad Außentemperatur produzieren wir mit den Holzkesseln gleichmäßig ca. 8.000 KW Wärme in der Stunde. Da nachts viele Wärmeabnehmer die Temperatur absenken, werden nachts somit nur 5.000 KW pro Std. benötigt und wir müssen die Heizkessel um knapp 38% drosseln.
Durch dieses Heizverhalten steigt dann ab 6.00 Uhr morgens der Bedarf sprunghaft auf ca.12.000 KW Wärme an, was mehrere Konsequenzen nach sich zieht. Wie bereits erwähnt, müssen wir zum einen nachts die Holzkessel drosseln und morgens reicht somit die vorhandene Leistung nicht aus, um den hohen Bedarf zu decken. In diesen Zeiten muss dann mit Gasspitzenlastkesseln dazu geheizt werden, was jetzt extrem kostspielig ist
Unser Vorschlag lautet nun:
Alle Wärmenutzer, welche Ihre Anlage von uns entsprechend einstellen lassen, um die oben beschriebenen Ziele zu erreichen, erhalten dauerhaft einen 5%igen Nachlass auf Ihren Wärmepreis. In der Anlage 1 haben wir nochmal genauer erklärt was hier zu tun ist.
Wir bitten innerhalb der nächsten 4 Wochen um Rückmeldung.
Sollte uns die Optimierung dauerhaft gelingen, könnten wir die Wärmepreise im Zaum halten und wir würden mit einer Preiserhöhung, die deutlich unter der Preiserhöhung für Heizöl und Gas liegen wird, auskommen.
Die Preisentwicklung hängt aber auch vom tatsächlichen Verbrauch ab. Wenn wenig verraucht wird, steigen die Kosten, weil die Fixkosten gleichbleiben.
Ansonsten sehen wir positiv in die Zukunft. Der Jahresabschluss 2021 ist fertig und wir konnten einen Gewinn in Höhe von rund 100.000 € erzielen. So konnten nun sämtliche Anfangsverluste aus den Vorjahren vollständig ausgeglichen werden.
Ihre WeilerWärme Vorstände
Anlage 1
Merkblatt: Richtig Heizen mit Weiler Wärme
Die Weiler Wärme deckt den Grundlastbedarf an Wärme durch die strom- erzeugenden Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (Holzheizkraftwerk/Biogasanlage)
Um diese Wärme optimal nutzen zu können, ist eine möglichst gleichmäßige Wärmeabnahme wichtig. Ein möglichst kalter Rücklauf macht das Wärmenetz noch effizienter.
(Bei optimaler Einstellung können Sie bis zu 10% Heizkosten einsparen.)
1. Schritt
– Bei mehreren Heizkörpern in einem Zimmer alle gleichmäßig aufdrehen.
– Die Nachtabsenkung nur um eins bis zwei Grad einstellen (die Thermostate
dürfen nachts maximal um eine Stellung zurückgedreht werden).
– Den Warmwasserspeicher nachts laden (Beispiel: Tag 45°, nachts 55°).
– Die Rücklauftemperatur so niedrig wie möglich halten:
-Im ersten Schritt werden die Ventile und die Rücklauftemperaturen der einzelnen Heizkörper überprüft.
– Rücklauftemperaturbegrenzung wird auf 48 Grad eingestellt.
Sofern dann alle Räume wie gewünscht beheizt werden können, muss weiter nichts unternommen werden.
Werden diese Ziele nicht erreicht, muss mit dem Zweiten Schritt weiter verfahren werden.
Kosten: Die Weiler Wärme berechnet für die Änderung der Einstellungen und Prüfung der Grundeinstellungen mit Handlungsempfehlung sowie einer Kontrolle nach 4-6 Wochen pauschal 200€ (inkl. Mwst.). Gegebenenfalls wird der Heizungsbauer mit einbezogen
2. Schritt
– Kostenvoranschlag für weitere Arbeiten erstellen
-Abarbeitung Handlungsempfehlung
-Hydraulischer Abgleich
Hierbei wird an jedem Heizkörper der Durchfluss berechnet und eingestellt, so dass nur die benötigte Wassermenge zirkuliert. Gegebenenfalls werden Thermostatventile ausgetauscht, die nicht regelbar oder defekt sind.
Grundsätzlich gilt:
Wenn die Rücklauftemperaturen dauerhaft unter 48 Grad liegt, (bei Warmwasserbereitung 60 Grad) und zugesagt wird, dass die Heizkörper nachts nicht abgedreht werden erhalten Sie ab Januar 2023 einen Preisnachlass in Höhe von 5%.
Wenn die o.g. Parameter eingehalten werden, bestätigen Sie dies bitte mit Ihrer Unterschrift.
Hiermit beauftrage ich den Schritt 1 zur Optimierung zu einem Betrag von 200€ (inkl. Mwst.)
Ihre Weiler Wärme eG
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