Weiler Wärme macht E-mobil
Wärme, Strom und umweltschonende Mobilität zusammenbringen: Das ist das Konzept der Energiegenossenschaft Weilerwärme aus Pfalzgrafenweiler im Schwarzwald. Im Sommer 2014 hat die Energiegenossenschaft ihr Carsharing Konzept WeilerMobil gestartet. Aktuell gehören zur Fahrzeugflotte zehn elektrisch betriebene Autos – vom kleinen Smart Fortwo Cabrio bis zum BMW i3 – sowie sechs E-Bikes. Die ambitionierte Zahl der Autos hat seinen Grund. „Carsharing funktioniert nur, wenn möglichst jederzeit Fahrzeuge verfügbar sind, sonst springen die Menschen schnell wieder ab“, sagt Vorstand Klaus Gall.
Inzwischen haben sich über 100 Personen bei WeilerMobil registrieren lassen. Im ersten Halbjahr 2015 kam die Genossenschaft auf ca.10500 Buchungsstunden, eine Steigerung um das Zweieinhalbfache gegenüber dem Startjahr 2014. Kontinuierlich nutzt zum Beispiel die örtliche Sozialstation die Elektrofahrzeuge und hat dauerhaft morgens fünf und nachmittags drei Autos fest gebucht.
„Wir wollen mit unserem Carsharing-Angebot den Zweitwagen ersetzen“, sagt Klaus Gall. Anfangs seien die Bürger skeptisch gewesen, man komme nicht weit mit den Fahrzeugen. Mittlerweile wachse die Akzeptanz, die Fahrzeuge werden täglich genutzt, am Wochenende sind oft alle vergeben. Viele Bürger nutzen die EMobile für kurze Erledigungen, Einkäufe und Ausflüge. Bei den allermeisten Fahrten sei die Reichweite kein Thema. 120 bis 190 Kilometer weit kommt man mit den Elektroautos von WeilerMobil.
Mitglieder profitieren
Die Registrierung als Nutzer bei WeilerMobil ist kostenlos. Die Abrechnung erfolgt rein nach Zeit, ohne Kilometerbegrenzung. Genossenschaftsmitglieder und Wärmebezieher bekommen einen günstigeren Tarif. Für zwölf Stunden bezahlen sie beispielsweise nur 22 Euro statt 25 Euro Fahrzeugmiete. Zudem können Familienangehörige von Genossenschaftsmitgliedern auch die Elektro-Autos fahren.
Registrierte Nutzer buchen online auf www.weilerwaerme.de. Wer sich mit dem persönlichen Zugangscode eingeloggt hat, kommt zum Buchungskalender und kann sich eintragen. Der Schlüssel liegt in einem Fach bereit, das man mit einer Codenummer öffnen kann. Die Autos und Fahrräder stehen an drei Standpunkten mit Ladesäulen. Von dort werden diese abgeholt und müssen nach der Nutzung auch wieder zum Aufladen angeschlossen werden. Über mobile Apps können die Nutzer für Langstrecken im ganzen Land Ladesäulen zum Zwischentanken finden.